Die Insel Salamina – abseits der Touristenströme

Die Insel Salamina, auch Salamis genannt, ist die größte der Saronischen Inseln. Sie hat viele historische und interessante Sehenswürdigkeiten zu bieten und dazu noch wunderschöne Strände zum Schwimmen und Baden.

Salamis? Habt ihr den Name auch schon schon einmal gehört? Wer im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, kann sich vielleicht an die Schlacht von Salamis 480 v. Chr. erinnern, bei der die griechische Flotte die zahlenmäßig weit überlegenen Perser in die Flucht schlug.

Wo liegt die Insel Salamina?

Salamina liegt im Saronischen Golf und gehört zur Region Attika, der bevölkerungsreichsten Regione Griechenlands. Die Insel ist vom Festland Attikas durch die Straße von Pachi im Nordwesten und durch die Straße von Piräus im Osten getrennt.

Wie kommt man zur Insel Salamina?

Nach Salamina fahren Fähren alle 15, 20 oder 30 Minuten von Perama (etwa 10 km von der Hafenstadt Piräus entfernt), etwa halbstündlich direkt von Piräus und außerdem halbstündlich vom Hafen von Megara an die Nordwestspitze der Insel Salamina, beim Kloster Faneromeni.

Überfahrt zur Insel Salamina

Wie groß ist die Insel Salamina?

Salamina hat eine Fläche von ca. 95 km², sowie eine Küstenlänge von 104 km. Der höchste Berg Mavrovouni ist dabei 365m hoch.

Wie viele Einwohner hat die Insel Salmina?

Die Insel hat etwa 40.000 Einwohner.

Wo kann man auf Salamina gut essen gehen?

Ausgezeichnete Restaurants, malerische Tavernen, sowie Ouzo und Beach Bars gibt es in fast jedem Ort in ausreichender Zahl. Dort lassen sich prima Meeresfrüchte und frischer Fisch genießen, aber auch außergewöhnliche Fleischgerichte oder einfache Sandwiches.

Wirklich schlecht haben wir übrigens noch nie in Griechenland gegessen, obwohl wir schon viele, viele Wochen dort verbracht haben. Selbst in ganz einfachen Tavernen wurden wir immer freudlich bedient und haben leckere Gerichte bekommen, manches Mal zu erstaunlich günstigen Preisen.

Was gibt es auf der Insel Salamina zu sehen?

Die Insel hat einiges zu bieten. Neben interessanten Sehenswürdigkeiten gibt es neue archäologische Entdeckungen, eine wunderschöne Naturlandschaft, schöne Strände, Tavernen mit fantastischen Gerichten und noch so vieles mehr.

Auf der Ostseite der Insel befindet sich der Haupthafen Paloukia, der zweitgrößte Hafen in Griechenland, gleich nach dem Hafen von Piräus.

Unsere Highlights auf der Insel Salamina:

Unser Besuch auf der Insel Salamina 2023

Nachdem unser erster Besuch auf Salamina etwas kurz ausgefallen ist, wir die Insel aber sehr interessant fanden, stand 2023 ein erneuter, dieses Mal aber längerer Besuch von Salamina an. Auf dem Weg von Patras nach Lavrio war es nur ein Katzensprung nach Salamina. Bei Megara verließen wir die Autobahn und fuhren hinunter zum kleinen Hafen, wo schon fünf Minuten später die Fähre nach Salamina übersetzte.

Kloster Faneromeni

Das Frauenkloster von Faneromeni Salamina liegt an der Nordküste der Insel, gegenüber von Megara, auch Nea Peramos genannt. Die inzwischen im Kloster lebenden 17 Nonnen freuen sich über alle interessierten Besucher, denen sie sehr gern die inzwischen restaurierten Wandmalereien in der komplett ausgemalten Kirche aus dem 17. Jahrhundert erklären.

Geöffnet ist das Kloster von 7 bis 13 Uhr und dann wieder von 15 bis 19:30 Uhr – im Winter von 15:00 bis 17:30 Uhr

Noch mehr zum Kloster findet ihr im Abschnitt Unser Besuch auf der Insel Salamina 2019.

Archäologisches Museum von Salamis

Das Archäologische Museum in der Nähe des Zentrums von Salamis beherbergt einige wichtige archäologische Funde, wie z. B. Euripides‘ Skyphos, die in der Höhle des Euripides in Peristeria gefunden wurde. Es zeigt außerdem Exponate  aus verschiedenen Epochen, sowie einen Raum, der der Schlacht von Salamis gewidmet ist. Die neuesten Artefakte stammen übrigens von der erst kürzlich entdeckten mykenischen Akropolis von Kanakia. Die Ausstellungen sind relativ klein, aber sehr interessant und werden von Erklärungen auf Griechisch und Englisch begleitet.

Geöffnet ist das ArchäologischeMuseum täglich von 8:30 – 15:30 Uhr, Dienstag geschlossen. Der Eintritt kostet 3 Euro, ermäßigt 2€

Kirche der Panagia Eleftherotria

Die Kirche Panagia Eleftherotria befindet sich auf einem Hügel etwas außerhalb der Stadt Salamina. Um sich vor den Bombenangriffen der Deutschen während der Besatzungszeit 1941-1944 zu schützen, suchten die Bewohner Zuflucht in einer kleinen Schutzhütte. Die Frauen sollen dort ein Bild der Jungfrau Maria, sowie eine Kerze aufgestellt und gebetet haben, dass der Krieg enden und die Insel befreit werden würde. Zum Gedenken an die Befreiung wurde die Kirche dann 1998 errichtet. Die Kirche besitzt einen wunderschönen Außenbereich der Platz für mehr als 100 Personen bietet und die Aussicht auf die Stadt, sowie auf die umliegenden Gebiete ist atemberaubend.

Euripides-Theater

Nur etwa 500m von der Kirche der Panagia Eleftherotria entfernt, liegt wohl mit eines der schönsten Theater in Attika. Das  Euripides-Theater wurde im September 1993 eingeweiht und für Aufführungen, sowie verschiedene Veranstaltungen stehen rund 3000 Sitzplätze bereit. Leider ist der Abzweig von der Koulouris-Faneromenis-Allee dorthin nicht besonders gut ausgeschildert und inzwischen auch von wuchernden Pflanzen verdeckt.

Mykenische Akropolis von Kanakia

Das mykenische Zentrum von Kanakia, das einen Zugang zu zwei natürlichen Häfen hat, wird mit der Vorherrschaft des Aedas von Telamonius (auch Aias, lat. „Ajax, dem Telamonier) dem Sohn des Telamon, des Königs von Salamis, in Verbindung gebracht. Bei Ausgrabungen wurden Gebäudereste aus der Zeit nach 1300 v. Chr. gefunden. Bisher wurden 45 Räume und Nebenräume erfasst. Leider wird das Denkmal inzwischen sich selbst überlassen.

Zyklisches Gräbermonument Kolones

Die kreisförmige Grabanlage befindet sich südlich von Salamis bei Kolones und wird in die Zeit des 4. Jahrhunderts v. Chr. datiert. Inzwischen ist das historische Denkmal geschlossen, ein Spaziergang lohnt sich jedoch auch wegen der hervorragenden Aussicht von dort. Vom „Parkplatz“ sind es nur etwa 5 Minuten zu Fuß zum Denkmal.

Höhle des Euripides

Die Höhle des Euripides in der man Funde aus der Jungsteinzeit bis in fränkische Zeit im 13.–14. Jahrhundert fand, liegt bei Peristeria am Südhang des Berges Kochi. Nach einer etwa zehn minütigen Wanderung gelangt man zum niedrigen Eingang in die etwa 47 m lange Höhle. Nach innen ist allerdings alles dunkel und der Zutritt erfolgt zudem auf eigene Gefahr! Uns erschien der Einstieg in die Höhle zu gefährlich und so haben wir uns dafür entschieden, die Aussicht zu bewundern.😊 Ganz in der Nähe befindet sich außerdem ein Heiligtum für Dionysos, das bei weiteren Ausgrabungen gefunden wurde.

Das Steintheater von Selenia – Πέτρινο Θεατράκι Σεληνίων

Direkt an der Uferpromenade von Selinia liegt das schöne Steintheater in dem den ganzen Sommer über Tanz- und Theateraufführungen, sowie Musikveranstaltungen stattfinden.

Das Kloster Agios Nikolaos Lemonion

Das Kloster Agios Nikolaos Lemonion befindet sich im südlichen Teil von Salamina zwischen Aianteio und Kanakia, an den Hängen des Berges Stavros. Der Überlieferung nach stammt der Name Agios Nikolaos Lemonion von den vielen Zitronenbäumen die der damalige Abt des Klosters, Evdokios, (um 1800 n. Chr.), dort gepflanzt hat.

Während der türkischen Besatzung, sowie der griechischen Revolution von 1821 war das Kloster Zufluchtsort verfolgter Kämpfer. Trotz vieler Probleme bestand das Kloster bis 1833 fort, bevor es 1966 neu gegründet wurde und seitdem als Nonnenkloster fungiert.

Direkt unterhalb des Klosters befindet sich die Kapelle Agios Ioannis Kalyvitis aus dem späten 10. Jahrhundert. Geöffnet ist das Kloster täglich von 8 -13 Uhr- dazu vom 27.Oktober bis 27.März dann wieder von 15:30 bis Sonnenuntergang sowie vom 28. März bis 26. Oktober von 16:30 bis Sonnenuntergang. Äbtissin Christofora und die anderen Nonnen freuen sich immer über Besuch und heißen alle Gäste herzlich willkommen. 😊

Das Denkmal der Salamina-Kämpfer

Das Denkmal der Salamina-Kämpfer befindet sich an der Küste nördlich von Kynosoura, gegenüber dem Seegebiet, in dem 480 v. Chr. die historische Seeschlacht von Salamis stattfand.

Der Antike Hafen von Salamis – Ancient Salamis Port

Der Antike Hafen von Salamis liegt in der Stadt Ampelakia, auch Ambelakia, sowie Abelakia geschrieben, im östlichen Teil der Insel. In der Bucht von Ampelakia fand um 480 v. Chr. die berühmte Schlacht von Salamis zwischen der griechischen und der persischen Flotte statt. Schiffswracks alter Schiffe aus den letzten 20 Jahren, sowie Schiffsreparaturwerke nehmen inzwischen den Platz der historische Stätte ein, die ziemlich vernachlässigt wirkt.

Kolones

Am Hafen neben dem Paitiri-Strand in Kolones sind neben den bunten Fischerbooten und dem hellen Sandstrand ganz ungewöhnliche Skulpturen zu entdecken.

Unser Besuch auf der Insel Salamina 2019

Da unser Freund Nikos beruflich auf der Insel Salamina zu tun hatte, lud er uns ein, ihn auf die historische Insel, die westlich des Zentrums von Athen und nur einen Katzensprung von der Küste von Piräus entfernt, im Saronischen Golf liegt, zu begleiten.

Von der Innenstadt von Athen fuhren wir mit dem Auto etwas mehr als eine halbe Stunde nach Perama, dem kleinen Vorort von Piräus, sowie Fährhafen zur Überfahrt nach Salamina.

Überfahrt zur Insel Salamina

Überfahrt von Perama nach Palukia

Der Hafen der Insel Salamina oder Koulouri („Kringel“, altgriechisch oder Katharevousa Salamis) befindet sich in Paloukia. Die Fähren pendeln dort zwischen den beiden Häfen Perama und Paloukia im Viertelstundentakt hin und her.

Die Überquerung der Wasserstraße ist für uns ein historisches Erlebnis. Hier fand die Schlacht von Salamis im Jahr 480 v.Chr. statt, eine der strategisch wichtigsten Schlachten des antiken Griechenlands. Die Insel ist dazu auch die Heimatstadt des großen Dichters Euripides, der am Tag der Großen Schlacht von Salamis geboren wurde.

Der Fahrpreis für die zwanzigminütige Fahrt lag 2021 bei einem Euro pro Person. 😊

Die Kirche Mariä Himmelfahrt in Ampelakia

Nachdem wir Nikos bei seinem Geschäftspartner abgesetzt haben, sind wir zunächst nach Ampelakia gefahren. Schon von der Fähre sahen wir übrigens die große Kirche Mariä Himmelfahrt mit ihren blauen Kuppeln. Die Kirche in Ampelakia wurde 1887 erbaut und danach mit Fresken von dem ortsansässigen Hagiographen Dimitrios Andrianos und seinem Sohn bemalt. Von der Kirche hat man außerdem einen fantastischen Blick auf die Meerenge von Salamis.

Kloster Faneromeni auf der Insel Salamina

Von Ampelakia wollten wir zum Kloster Faneromeni Salamis. Gar nicht so einfach 😊, auch wenn unsere griechisch Kenntnisse so schlecht sind, Schilder im vorbei fahren lesen und dabei einmal über die halbe Insel sausen, aber wir haben es doch geschafft und sind am Ziel angekommen.😊

Das Kloster Faneromeni liegt im nördlichen Teil der Insel und ist das wichtigste religiöse Denkmal der Insel Salamina. Das Kloster wurde bereits im siebzehnten Jahrhundert vom Heiligen Laurentius gegründet und war während der Revolution von 1821 ein Zufluchtsort für die Zivilbevölkerung.

Im Innenhof des Klosters befindet sich zudem das Grab des militärischen Anführers Giannis Gouras.

Bis 1944 lebten Mönche in dem Kloster, bevor der damalige Metropolit Iakovos das Kloster in ein Nonnenkloster umwandelte. Bis heute leben hier fünfzehn Nonnen und gestalten jedes Jahr am dreiundzwanzigsten August ein großes Fest mit der Gemeinde.

Nach einem netten Gespräch mit einer der Nonnen, die uns auch auf das gegenüberliegende Haus von Angelos Sikelianos aufmerksam machte, verabschiedeten wir uns vom Kloster Faneromeni und den netten Bewohnerinnen.😊

Das Haus von Angelos Sikelianos

Das Haus des Dichters und Dramatikers Angelos Sikelianos (1884 -1951), hier soll er von 1933 bis 1950 gelebt und seine wichtigsten Werke geschrieben haben.

Wenige Schritte vom Haus des Dichters entfernt steht sowohl eine Büste von ihm, als auch ein Denkmal der Marine.

Weitere Eindrücke von der Insel Salamina

Nur eineinhalb Kilometer weiter westlich liegt der kleine Hafen von Faneromeni, der Salamina mit Megara, auf dem Festland, verbindet. In Megara, auch Nea Peramos, findet jedes Jahr die Nacht der Fischerei, die “Fishing Night“, statt, zu der viele Menschen der Umgebung kommen, um den Abend im Hafen zu genießen. 😊

Nach einem fantastischen Mittagessen in Karnágio wird es dann Zeit, zurück zum Hafen von Paloukia zu fahren und mit der Fähre zurück nach Athen zu fahren.

Zum Glück reichte die Zeit doch noch für eine kleine Tour durch den südlichen Teil der Insel, der etwas bergiger ist und schöne Ausblicke ermöglicht. Jetzt im März ist alles saftig grün und überall blühen die Blumen.

Fazit: Eine authentische Insel, mit wenigen Touristen, die einen Ausflug von Athen lohnt.

Wir kommen sicher wieder, nicht nur zu einem Tagesauflug! 😊


Wir planen bereits unser nächstes Abenteuer…

aber vorerst ist hier der Beitrag leider zu Ende. Wie hat er euch gefallen? Vermisst ihr etwas? Was gefällt euch denn besonders gut? Auf eure Kommentare sind wir gespannt!

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