AMORGOS – die östlichste Insel der Kykladen

Amorgos die östlichste Insel der Kykladen liegt etwa 30 Kilometer südöstlich von Naxos, sowie nur etwa 40 km von der Dodekanes Insel Astypalaia entfernt. Die Insel ist etwa 125 Quadratkilometer groß, dabei etwa 33 Kilometer lang und an der schmalsten Stelle nur Kilometer breit. Gerade einmal 2000 Einwohner leben dauerhaft in den wenigen Dörfern der Insel.

Die einzige Möglichkeit auf die Insel zu gelangen, ist der Weg über das Meer. Einen Flughafen gibt es auf Amorgos nicht, dafür besitzt die Insel gleich zwei Häfen, die aus der Zeit vor 1980 stammen, als es noch keine Verbindungsstraße zwischen Katapola und Egiali gab. Neben der Verbindung mit Fischerbooten über das Meer, waren die Dörfer zuerst nur durch Wege verbunden, auf denen Esel für den Warentransport von einem Ort zum anderen eingesetzt wurden. Nach dem Bau der Straße blieben gut erhaltene Wege zurück, die inzwischen als Wanderwege gekennzeichnet sind und darauf warten erkundet zu werden.

Amorgos ist außerdem eine der wenigen Inseln in Griechenland, die bisher noch nicht vom Massentourismus betroffen ist. Wer also eine gastfreundliche Insel mit hervorragenden Wandermöglichkeiten, ursprüngliche kleine Dörfer mit netten Tavernen, dazu einsame Badebuchten, interessante archäologische Stätten, Natur und Ruhe sucht, für den ist Amorgos ein ausgezeichnetes Reiseziel.

Wie kommt man zur Insel Amorgos?

Da Amorgos keinen Flughafen hat, ist eine Anreise nur über den Santorini International Airport, den Flughafen Naxos, den Flughafen Paros, sowie den Flughafen Mykonos möglich. Von den jeweiligen Inseln gelangt ihr dann mit einer der Fähren (Express Skopelitis, Bluestar Ferries oder Seajets) nach Amorgos.

Die Überfahrt vom Hafen von Piräus dauert zwischen 5½ und 8 Stunden. Die Insel Amorgos hat gleich zwei Häfen, nämlich den Haupthafen Katapola im Süden und dazu Egiali (griechisch: Όρμος Αιγιάλης) im Norden. Von Egiali verbindet außerdem Bluestar Ferries einmal wöchentlich Amorgos mit der Dodekanes Insel Astypalaia.

Wir sind mit der Skopelitis von der kleinen Kykladen Insel Dounusa nach Amorgos Egiali gefahren.

Unsere Highlights auf der Insel Amorgos

Vom Nordosten der Insel geht es über die Inselmitte in den Südwesten der Insel Amorgos.

Egiali im Nordosten der Insel Amorgos

Egiali, auch Aegiali geschrieben, ist nicht nur der zweitgrößte Hafen auf der Insel Amorgos, sondern entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem netten Touristenort, der sich aber trotzdem seinen eigenen Charme bewahrt. Immerhin 20 km von Katapola entfernt liegt Egiali in einer natürlichen Bucht, umgeben von herrlichen Stränden, sowie traditionellen Dörfern.

Tholaria

Das kleine Bergdorf Tholaria liegt nur etwa 2 km von Egiali, sowie in der Nähe des antiken Aegiali, eine der antiken Städte von Amorgos, entfernt. Die meisten Bewohner von Tholaria sind Bauern, die dort die berühmten Fava anbauen. Unweit des Dorf- und Parkplatzes steht die große Kirche Agioi Anagyri, die Kirche der Heiligen Geldverächter.

Von Tholaria ist die Aussicht auf die Bucht von Aegiali, sowie den Berg Krikelos grandios. Das hübsche Bergdorf ist außerdem der perfekte Ausgangspunkt für Wanderliebhaber.

Lagada

Lagada, auch Langada genannt, ist ein traditionelles Dorf mit engen Gassen, strahlend weißen malerischen Häusern, sowie einigen hübschen Kirchen. Der zentrale Platz Loza, sowie die umliegenden Tavernen mit ihren bunten Stühlen sind Treffpunkt der etwa 220 Einwohner des Dorfes.

Am Ortseingang von Lagada befindet sich auf der linken Seite die Kirche von Agia Triada in einer steilen Felswand. 65 Stufen führen hinauf zur Kapelle, die übrigens im Mittelalter als Aussichtspunkt diente, um Piraten zu entdecken. Von der Kapelle hat man einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung.

Agios Pavlos

Nur 5 km von Egiali, sowie 9 km von Chora der Hauptstadt der Insel entfernt, liegt der Strand von Agios Pavlos. Das Wasser ist kristallklar und es ist ein perfekter Ort zum Schnorcheln sowie zum Angeln. Da der Ort sich immer größerer Beliebtheit erfreut, haben sich schließlich auch einige Unterkünfte und eine Tavernen dort angesiedelt.

Im Sommer fahren von dort die Transferboote zur gegenüberliegenden Insel Nikouria, die einst Leprakolonie war und auch Spinalonga (wie auf Kreta) genannt wird. Inzwischen ist die Insel aber sehr beliebt zum Tauchen und Schnorcheln und die 3 herrlichen Sandstrände laden zum Baden ein.

Asfontilitis

Asfontilitis liegt in den Bergen, oberhalb der Straße, die Egiali mit der Inselhauptstadt Chora verbindet. Das kleine Dorf ist eine inzwischen verlassene Siedlung die vollständig aus Trockensteinen gebaut wurde. In der ländlichen Siedlung lebten bis 1950 mehrere Hirten und Bauern mit ihren Familien, bevor auch sie von dort wegzogen. Das Dorf ist außerdem auch berühmt für seine mysteriösen Felsmalereien auf großen Steinen der Umgebung. Asfontilitis wird von den lokalen Behörden nicht gepflegt und ist daher dem Verfall preisgegeben.

Chora

Amorgos Stadt, meist aber nur Chora genannt, ist Hauptort und Verwaltungssitz der Insel Amorgos. Das malerische Bergdorf mit der venezianischen Burg aus dem 13. Jahrhundert, den Windmühlen, den strahlend weißen Häusern, geschmückt mit Bougainvillea, einem Labyrinth aus engen verwinkelten Gassen, sowie schönen und gemütlichen Tavernen, Cafés und Geschäften, gilt als eine der schönsten Hauptstädte der Kykladen.

Das Archäologische Museum von Amorgos ist in dem im 16. Jahrhundert erbauten Turm von Gavras in Chora untergebracht. Funde aus archäologischen Ausgrabungen der ganzen Insel, insbesondere aus den antiken Städten Aegiali, Arsekini und Minoa sind dort ausgestellt. darunter Statuen, Skulpturen, Reliefs Keramik und viele Objekte aus der Zeit vom 6. Jahrhundert v.Chr., bis zur Römerzeit, dem 2. Jahrhundert n.Chr.

Das Museum ist im Sommer täglich außer Dienstag geöffnet von 8:30 bis 15:30 Uhr. Ticket 3 €, ermäßigt 2€

Kloster Chozoviotissa

Das imposante Kloster Chozoviotissa ist das älteste Kloster der Kykladen und es soll außerdem das zweitälteste Kloster Griechenlands sein. Der Legende nach kam dort die Ikone der Jungfrau Maria aus einem Kloster in Palästina an, aus dem die dortigen Mönche fliehen mussten. Sie nahmen die Ikone mit und landeten schließlich mit einem Boot, direkt unterhalb der Stelle, an der sich heute das Kloster befindet. Das beeindruckende 8-stöckige Gebäude mit einer Höhe von 23 Metern wurde auf einer steilen Klippe in einer Höhe von 300 Metern über dem Meer erbaut.

Unterhalb des Klosters befindet sich ein Parkplatz, von dem man über 170 Stufen, stets mit atemberaubender Aussicht zum Kloster sowie zum Meer, zum Kloster gelangt. Der Eingang zum Kloster ist recht schmal und die Tür nur etwa 1,50 m hoch, um einzutreten muss man sich tief beugen. 😊 Weiter geht es über einige Treppen bis zum ersten Raum, dem Archontariki das wie ein Empfangsraum aussieht. An den Wänden hängen Porträts ehemaliger Bewohner des Klosters, es gibt einen Tisch, Sofas und Stühle und die Mönche verwöhnen dien Besucher mit einem Glas lokalem Psimeni, ein Likör mit Honig und Nelken, einem Glas kaltem Wasser und leckerem Loukoumi. Im Obergeschoss befindet sich dann die Kirche mit der wichtigsten Reliquie des Klosters, die alte Ikone der Jungfrau Maria.

Neben der Ausstellung mit byzantinischer Kirchenkunst, Ikonen, Manuskripten, sowie Gewändern, lohnt sich ein Besuch zum Balkon des Glockenturm, die Aussicht auf das Meer und die Landschaft ist einfach atemberaubend.

Das Kloster ist im Sommer täglich von 9 bis 13 Uhr und dann wieder von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt in das Kloster Chozoviotissa ist kostenlos, jedoch wird eine kleine Spende erwartet.

Katapola

Katapola ist der Haupthafen der Insel Amorgos und einer der größten natürlichen Häfen in der Ägäis. Der hübsche Fischerort mit seiner typisch kykladischen Architektur, sowie malerischen engen Gassen ist besonders belebt, wenn die Fähren im Hafen ankommen oder auslaufen. Entlang der Uferpromenade gibt es zahlreiche Tavernen, Cafés und Anlegestellen für Fischer- sowie Segelboote. Oberhalb von Katapola gelangt man auf einem Wanderweg zu den Überresten der alten Stadt Minoa. Die Stadt war einst Sommerresidenz von Minos, dem ersten König von Kreta.

Agios Georgios Valsamitis

Das Kloster Agios Georgios Valsamitis liegt ungefähr auf halbem Weg von Chora nach Kamari und ist dort über eine 500 Meter lange Zufahrtstraße gut zu erreichen. Das Kirche des Klosters ist eine dreischiffige, gewölbte Basilika und wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Es ist eines der ersten Klöster die im traditionellen byzantinischen Stil erbaut wurden und inzwischen eine Dependance des Klosters Chozoviotissa. Die Nonne Schwester Irene lebt dort, kümmert sich seit mehreren Jahren um das Kloster und zeigt es Besuchern sehr gerne. Täglich von 8 bis 13 Uhr und dann wieder von 17 bis 19 Uhr, Sonntag von 17 bis 19 Uhr.

Kirche Agia Paraskevi im Südwesten der Insel Amorgos

Agia Paraskevi befindet sich im südlichen Teil von Amorgos bei Kalofona und ist vor allem durch eines der größten Feste der Ägäis bekannt. Am 26. Juli, dem Namenstags der Kirche Agia Paraskevi, feiern hier jährlich rund 4000 Menschen den Festtag, mit dem berühmten Patatato Essen, sowie traditioneller Musik und Tanz.

Schiffswrack

Kurz vor dem Strand von Kalotaritissa liegt, in einer kleinen Bucht, ein weiteres Wahrzeichen der Insel Amorgos. Das Schiff Olympia sank 1980, als der Kapitän vor den starken Nordwinden Zuflucht in Küstennähe suchte. Glücklicherweise konnte aber die gesamte Besatzung gerettet werden und inzwischen war das Schiffswrack in vielen Szenen aus dem Film „Endless Blue“ mit Luc Besson zu sehen. Von der Straße lauft ihr in ein paar Minuten zum Wrack hinunter.

Kalotaritissa Beach

Der Sandstrand von Kalotaritissa an der Südspitze von Amorgos liegt in einer kleinen Bucht und ist bekannt für sein ruhiges kristallklares Wasser. Eine Vielzahl von bunten Fischerbooten liegt hier vor Anker und im Sommer gibt es eine Strandbar die Snacks, Getränke und sogar einen Verleih von Liegen und Sonnenschirmen anbietet.

Flora und Fauna auf der Insel Amorgos

Türen auf der Insel Amorgos


Wir planen bereits unser nächstes Abenteuer…

aber vorerst ist hier der Beitrag über die griechische Insel Amorgos leider zu Ende. Wie hat er euch gefallen? Vermisst ihr etwas? Was gefällt euch denn besonders gut?

Auf eure Kommentare sind wir gespannt!

Unser Buchtipp: Wer für den Urlaub einen Reiseführer sucht, dem empfehlen wir aus dem Michael Müller Verlag den Titel »Kykladen«. Der Autor des Buches, Eberhard Fohrer, ist seit über dreißig Jahren als hauptberuflicher Reisebuchautor tätig und veröffentlicht seine Reisebücher beim Michael Müller Verlag. Der Reiseführer ist im örtlichen Buchhandel erhältlich, bei Amazon und im Shop von Michael Müller, hier versandkostenfrei.

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2 Kommentare

  1. kokkinos vrachos

    Moin, auf Amorgos geht es (noch) ruhig zu. Nach Amorgos kommen überwiegend Menschen die die Ruhe und Ursprünglichkeit suchen, auch bei Wanderer ist Amorgos beliebt. Die großen Nachbarinseln Paros und Naxos sind viel populärer.

    Leider kommen inzwischen auch Kreuzfahrtschiffe in Katapola/Amorgos an. Die negativen Auswirkungen des zunehmenden Kreuzfahrttourismus sind ja bekannt. Der Hafen von Katopola soll auch ausgebaut werden und eine Umgehungsstraße ist geplant. Damit größere Kreuzfahrtschiffe anlegen können, muss dafür jedenfalls die Hafenmole verbreitert bzw. verlängert und der Hafen ausgebaggert werden. Für die privaten Yachten soll es eventuell eine eigene Marina im Bereich der jetzigen Toilettenanlage mit eigenem Steg geben. Auch ist ein Steg für Wasserflugzeuge ist geplant.
    Leider ist Amorgos auch durch geplante Windräder/Windparks bedroht. Auf den Kyjkladeninseln Amorgos, Kinsaros und Levitha plant der griechische Staat Windparks. Auf Amorgos sind rund 70 rund 150 Meter hohe Windräder/Windparks geplant. Bei 70 geplanten Windrotoren auf Amorgos, würde der bisher größte Windpark Griechenlands auf Evia am Berg Ochi mit 67 Rotoren übertroffen. Der geplante Windpark, würde das Landschaftsbild der Insel total zerstören.

    Ta Leme, kv

    • Hallo kokkinos vrachos, der Tourismus hat sicherlich auch auf Amorgos seine positiven und negativen Seiten, wie überall. Ein Patentrezept. wie die Energiewende geschafft werden soll, gibt es für die kleinen Inseln nicht. Fakt ist aber, dass es in der Ägäis mehr Sonne und Wind gibt als in unseren Breiten. Warum sollte man diese natürlichen Ressourcen nicht nutzen? Liebe Grüße von Stefan und Elke

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