Flugzeuge 2020

OK, ich muss es zugeben: Flugzeuge faszinieren mich :-). Deshalb finden regelmäßig Fotos der einen oder anderen Maschine ihren Weg auf die Festplatte meines Rechners. Besonderen Spaß bereiten mir Besuche auf Flugplatzfesten, aber im Jahr 2020 war das leider nicht möglich..

Als ich am Ende des Jahres das regelmäßige Backup machte, war ich umso erstaunter, dass sich doch einige Besonderheiten unter den Schnappschüssen befanden. Ein paar davon möchte ich hier im folgenden zeigen. Nicht alle Bilder sind technisch perfekt, aber alle haben etwas Besonderes. Los geht es mit dem Flugzeug, dass die Kennung 4X-EMA trägt.

4X-EMA: Embraer ERJ-195AR

Die ersten Flugzeugbilder im Jahr 2020 sind am 15. Februar auf dem Flughafen von Athen entstanden. Die während der Wartezeit hier aufgenommene Maschine des brasilianischen Herstellers Embraer hat 122 Sitzplätze und ist im Besitz der israelischen Fluggesellschaft Arkia Israeli Airlines. Die seltsamen Zeichen am Rumpf, unterhalb des Schriftzuges „arkia“, sind kein Fehler der Aufnahme, sondern hebräische Schriftzeichen. Arkia besitzt drei Flugzeuge dieses Typs, inzwischen 6 Maschinen und ist damit die zweitgrößte Fluggesellschaft des Landes Israel.

Von Athen aus flogen wir weiter nach Rhodos.

SX-BIP: De Havilland Canada DHC-8-102A Dash 8

Nach einem Abstecher auf die Insel Kos, ging es am 19. Februar weiter mit dem Flugzeug nach Rhodos. Dort ist das stimmungsvolle Bild der Maschine von Olympic Airlines entstanden. Die griechische Regionalfluggesellschaft hat zwei Flugzeuge von diesem Typ, der aber nur 37 Sitzplätze aufweist.

Die Dash 8 des kanadischen Herstellers weist gute Kurzstarteigenschaften auf, weshalb diese Maschinen oft auf den griechischen Inseln zu sehen sind. Um diese schneller erreichen zu können wurden dort einige kleine Flughäfen gebaut, deren kurze Start- und Landebahn den Einsatz kleinerer Maschinen erfordern.

1215: Lockheed C-130H-30 Hercules

Drei Tage später, ebenfalls auf Rhodos aufgenommen, die Hercules der Luftwaffe der Vereinigten Arabischen Emirate (United Arab Emirates, kurz UAE), mit der Registrierung 1215. Die Emirate haben acht Flugzeuge dieses Typs im Einsatz.

Die Hercules wird seit über 60 Jahren in den USA gebaut und ist in über 80 Staaten im Einsatz, auch in Deutschland. Die Maschine kann 20 Tonnen Nutzlast befördern und benötigt dafür nur etwas mehr als 1000 Meter um abzuheben.

OE-GSE: Learjet 60XR

Auf dem Flughafen von Zürich habe ich diesen Learjet aus Österreich aufgenommen. Die in Wien beheimatete Firma Avcon Jet hat sich auf individuelle Geschäftsreisen spezialisiert und betreibt darüber hinaus 19 verschiedene Flugzeuge. Der Learjet hat Platz für sieben Passagiere, möglicherweise soll 2021 die Produktion des eleganten Flugzeugs eingestellt werden.

Das kleine Flugzeug wirkt auf dem großen Flughafengelände eher unscheinbar, ist aber nicht langsamer unterwegs, als die großen Jets.

HB-IJM: Airbus A320-200

Am selben Tag, am selben Flughafen, ist das Bild von diesem Airbus entstanden. Diese Maschinen sieht man häufig, aber die Bemalung ist schon etwas ungewöhnlich. Die Flugzeuge der in Zürich zahlreich anzutreffenden, Schweizer Gesellschaft tragen nomalerweise die Landesflagge auf dem Leitwerk (weißes Kreuz auf rotem Grund) und den großen Schriftzug „SWISS“ oberhalb der Fenster. Seit Dezember 2014 fliegt die auf den Namen „Richterswil“ getaufte Maschine in den Farben der Star Allianz, der größten Luftfahrtallianz, der 26 Fluggesellschaften angehören.

Detail am Rand: tolle Aussicht auf die Schweizer Berge!

EDDS (STR) Flughafen Stuttgart

Das ist doch kein Flugzeug!

Stimmt. Das ist fliegender Beton auf der Start- und Landebahn des Flughafens Stuttgart.

Der Austausch der Betondecke war schon vor Corona für das Frühjahr 2020 geplant. Kurzerhand wurde der Flughafen für gute zwei Wochen komplett geschlossen, und fast keiner hat es gemerkt. Danach stand zwei Monate lang nur eine verkürzte Start- und Landebahn für die Flugzeuge zur Verfügung.

David und Goliath

Die zweisitzige Cessna wirkt auf dem Flugplatz zwischen den großen Maschinen dann doch etwas verloren. Die kleine Maschine ist in Stuttgart regelmäßig zu sehen und gehört der Verkehrsfliegerschule Aero-Beta.

Die Gesellschaft hat ein Schulungszentrum in Filderstadt-Sielmingen, nicht weit weg vom Flughafen. Mit weiteren Standorten in Herzogenaurach, Sömmerda-Dermsdorf und Mannheim sowie über 30 Flugzeugen gehört Aero-Beta zu den größeren Flugschulen in Deutschland.

D-ASSK: Airbus A319-100

Am 30. Mai auf dem Regionalflughafen Kassel-Calden aufgenommen, der Airbus von Sundair. Der Flughafen war für den Passagierverkehr geschlossen, es war sehr still und die Maschine anscheinend für längere Zeit abgestellt.

Sundair wurde im Frühjahr 2016 gegründet. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Stralsund und war Ende 2020 im Besitz von sieben Maschinen. Der A319 gehört zu den kleinen Maschinen der Airbus-Familie und hat Platz für 150 Passagiere. Sundair war eine Zeit lang regelmäßig in Stuttgart zu sehen, und auch auf Rhodos ist mir im Jahr 2020 eines der Flugzeuge der Gesellschaft vor die Linse gerollt.

D-CULT: Dornier 228

Mal etwas ganz Anderes konnte ich am 14. Juli fotografieren: eine Dornier 228. Die kleine Maschine hat Platz für 15 Passagiere und gehört der Chartergesellschaft Businesswings in Ahnatal.

Gebaut wurde dieses Flugzeug am Standort der Dornier-Werke in Oberfpfaffenhofen. Die Geschichte der Firma reicht zurück bis ins Jahr 1922.

Rund 270 Exemplare der Do 228 wurden in verschiedenen Versionen von 1981 bis 1998 gebaut. Die Hindustan Aeronautics Limites im indischen Bangalore fertigt die Do 228 weiterhin in Lizenz.

D-MREI: Platzer Kiebitz

Nicht in der Nähe eines Flugplatzes, sondern bei einer kleinen Wanderung auf der Schwäbischen Alb ist mir dieser Schnappschuss gelungen: Ein Platzer Kiebitz mit der Kennung D-MREI.

Der Doppeldecker ist kein Oldtimer, wie man meinen könnte, sondern ein modernes Ultraleichtflugzeug. Diese kleinen Maschinen dürfen mit einer Sportpilotenlizenz geflogen werden und haben nicht mehr als zwei Sitzplätze. Unbeladen wiegt so ein Flugzeug 260 kg, bei einer Länge von 5,60 Meter und einer Spannweite von 7,60 Meter.

Der Kiebitz ist zudem ein Selbstbauflugzeug, das heißt die Maschinen werden von Privatpersonen oder Luftsportvereinen in Eigenregie nach den Plänen des Konstrukteur Michael Platzer gebaut. Das von mir am 14. Juli fotografierte Exemplar gehört einem Mitglied des AeroClub Göppingen-Salach.

9H-LOZ: Airbus A320-232

Noch ein Airbus, aufgenommen am 15. August um 6:50 Uhr. Die Sonne stand noch tief über dem Horizont und tauchten die Nebelschwaden über dem Gelände des Flughafens und der Umgebung in blasses Licht.

Das Flugzeug mit dem Kennzeichen 9H-LOZ ist registriert für Lauda Europe Ltd auf Malta, einer Tochtergesellschaft der Ryanair Holdings PLC, die aus Laudamotion hervorgegangen ist. Operative Basis der Gesellschaft ist Palma de Mallorca.

D-MUEB: Bücker Bü-131 Jungmann

Aufgenommen am 29. November bei einem Besuch auf dem Segelfluggelände Übersberg.

Über das Flugzeug konnte ich leider nicht viel in Erfahrung bringen. Die Bücker Jungmann, von1934 bis 1942 in großer Stückzahl gebaut, wurde als Schulflugzeug eingesetzt. Aus dieser Zeit gibt es noch viele fliegende Exemplare, die als Oldtimer auf Flugplatzfesten gerne gezeigt werden.

Das Flugzeug auf dem Foto ist als Ultraleichtflugzeug registriert, deshalb muss es sich um einen modernen Nachbau des Flugzeugs handeln. Wer mehr darüber weiß, darf gerne einen Kommentar hinterlassen.

LZ-CRI: Boeing 737-400

Optisch eine Enttäuschung war diese Boeing 737. Ganz in weiß, völlig schmucklos und ohne Hinweis auf die Fluggesellschaft startete sie am 20. Dezember am Flughafen Stuttgart und ist damit das letze Flugzeug, das im abgelaufenen Jahr von mir fotografiert wurde.

Das Kennzeichen verrät aber, dass die 1997 in den USA gebaute Maschine heute im Besitz einer Bulgarischen Fluggesellschaft ist. Die Gesellschaft heißt GP Aviation, verfügt über genau eine Maschine, und die ist auf meinem Foto zu sehen. Was zuerst unscheibar wirkt, kann sich als Rarität entpuppen :-).

Beitragsbild: 9H-AEO Airbus A320

Der Airbus von Air Malta war in Zürich mit einer Sonderlackierung unterwegs. Das Staatsunternehmen macht damit seit März 2012 Werbung für die maltesische Hauptstadt Valetta, die im Jahr 2018 als europäische Kulturhauptstadt fungierte.


Das war ein kleiner Ausschnitt von dem was sich aus 2020 auf meiner Festplatte befindet. Ich hoffe, es gefällt Euch. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.

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