Die Insel Kea (Tzia)

Die Insel Kea, auch Tziá und in der Antike Keos genannt, ist die dem griechischen Festland am nächsten gelegene Insel der westlichen Kykladen und deshalb vor allem an den Wochenenden beliebtes Ziel der Athener. Wer einen ruhigen, erholsamen Urlaub vorzugsweise in der Natur verbringen möchte, mit kurzen Wegen zum Meer, ist auf der Insel Kea genau richtig. Entspannung und Aktivitäten im Urlaub lassen sich dort fabelhaft kombinieren.

Wo liegt Kea?

Kea liegt nur 20 km vom griechischen Festland, dem Hafenort Lavrion entfernt, bis zur südöstlich gelegenen Hauptstadt Athen sind es dabei etwa 60 km. Die Entfernung vom Hafen Kea bis zum Hafen der weiter südlich gelegenen Nachbarinsel Kythnos beträgt etwas mehr als 25 km.

Wie kommt man auf die Insel Kea?

Die Insel Kea, außerdem auch bekannt als das Tor zu den Kykladen, ist mit der Fähre nur vom kleinen Küstenstädtchen Lavrion aus zu erreichen. Die Fähren von Lavrion fahren täglich und benötigen dabei für die Überfahrt zur Insel Kea nur etwa eine Stunde. 😊

Auf der Fahrt kommt man übrigens an der Insel Makrónissos, der westlichsten Insel der Kykladen vorbei, auch Helena-Insel, oder Nisos Eleni (griechisch: Νήσος Ελένη) genannt. Im 20. Jahrhundert war sie eine Gefängnisinsel für politische Gefangene und auch Mikis Theodorakis war dort als Freiheitskämpfer während des griechischen Bürgerkriegs inhaftiert.

Wie groß ist die Insel Kea?

Kea ist die sechstgrößte Insel der Kykladen und hat eine Küstenlänge von 85 km.

Die Gesamtfläche der bergigen Insel beträgt etwa 140 km², sie ist dabei knapp 20 km lang und bis zu 10 km breit.

Wieviel Einwohner hat Kea?

Zu den etwa 2.500 dauerhaft dort leben Einwohnern sind in den Sommermonaten viele Personen auf der Insel, die sich nur vorübergehend dort aufhalten. Dazu gehören neben den Urlaubern, insbesondere Saisonarbeitskräfte und Personen die einen zweiten Wohnsitz auf der Insel haben.

Was gibt es auf Kea zu sehen?

Auf Kea gab es einst vier antike Städte, von denen jedoch nur wenige Reste erhalten sind.

Heute gibt es neben dem Hauptort Ioulida mit seinen rund 1500 Bewohnern, den Ort Korissia mit gut 900 Bewohnern, sowie zahlreiche kleine Dörfer und Siedlungen, die auch einen Abstecher lohnen. Die weißgetünchten Häuser mit ihren roten Ziegeldächer unterscheiden sich dabei von dem Bild typischer Kykladendörfer. Zu sehen gibt es außerdem faszinierende Sehenswürdigkeiten, wie die Skulptur des Löwen von Kea, dazu Überreste aus der Bronzezeit, einsame Strände und Buchten, sowie köstliche lokale Produkte.

Kea ist übrigens auch ein beliebtes Ziel für Boote und Yachten, die in den geschützten Häfen oder auch an den abgelegenen Buchten, ein Plätzchen für ein ruhiges Wochenende suchen.😊

Ioulida, auch Ioulis, oder Chora – die Hauptstadt der Insel Kea

Wie früher üblich liegt auch auf der Insel Kea die Hauptstadt hoch oben versteckt in den Bergen, dort wo die Piraten sie nicht finden konnten. Ioulida ist zweifelsohne die architektonisch interessanteste Siedlung der Insel Kea.

Vom Hafen Korissía führt eine Straße hinauf, das Zentrum ist aber für Autos gesperrt, da die schmalen und verwinkelten Gassen nicht für Fahrzeuge geeignet sind. Da das Dorf zum größten Teil aus Treppen besteht, sind Esel und Mulis die einzigen Transportunternehmer für das gesamte Baumaterial der Stadt, also heißt es zu Fuß die malerischen Gassen bergauf zu spazieren. 😊

Das Kastro von Ioulida

Eine Sehenswürdigkeit von Ioulida ist das Kastro im Nordwesten der Stadt. Es wurde dort um 1210 von dem Venezianer Domenico Micheli auf den alten Befestigungsmauern des heiligen Tempels des Gottes Apollon, der antiken Akropolis errichtet. Heute ist aber leider nur noch ein Teil der Mauer erhalten.

Das Archäologische Museum

Im archäologischen Museum von Ioulis, das täglich außer Dienstag von 8 bis15 Uhr geöffnet ist, sind die etwa 1 m hohen Staturen, dreizehn weiblichen Statuen im minoischen Stil, sowie interessante Funde aus den vier antiken Stadtstaaten zu bestaunen. Das Museum zählt wegen seiner bedeutenden prähistorischen Exponate zu den bedeutendsten der Kykladen.

Der Eintritt kostet 3 € und lohnt sich auf jeden Fall. -😊

Das alte Rathaus

Das historische Rathaus von Ioulida ist ein neoklassizistisches Gebäude aus dem Jahr 1902, ein Werk des Architekten Ernst Ziller, der unter anderem auch die Schule, sowie weitere Gebäude entworfen hat.

Der Löwe von Kea

Ein weiteres Highlight von Kea liegt etwa anderthalb Kilometer von Ioulida entfernt auf dem Weg nach Otzias. Die etwa 6 m lange und 3 m hohe Statue des berühmten Löwen von Kea ist das Werk eines ionischen Bildhauers aus der Zeit um 600 v.Chr., der dort in einen Felsen das kolossales Relief des „Löwe von Kea“ eingehauen hat. Der Löwe von Kea ist dabei mit vielen Mythen und Legenden verbunden. Eine der Legenden besagt, dass die Insel, die damals von Nymphen bewohnt wurde, sehr schön und sehr wasserreich gewesen sein soll. Die Götter waren aber neidisch und sandten einen Löwen, der die hübschen Nymphen vertrieb. Als diese dann die Insel verließen, ging mit ihnen der Wasserreichtum verloren und die Insel trocknete aus.😊

Die Kirche Agios Eleftherios

Auf dem Wanderweg vom Löwen von Kea zur Inselhauptstadt Ioulida kommt ihr übrigens auch an dieser hübschen Kirche vorbei.

Die Benjamin Quelle – Πηγή Βενιαμίν

Am Parkplatz des Löwen von Kea steht neben einer jahrhundertealten Platane auch eine der zahlreichen Trinkwasserquellen, die Benjamin Quelle. Der Brunnen wurde dort bereits 1863 gebaut. Von dem Platz aus starten auch die beiden Wanderrouten nach Otzia, sowie nach Spathi.

Die Mühlen

Im oberen Teil von Ioulida (Panochori) befindet sich schließlich der größte Windmühlenkomplex der Kykladen. Es besteht aus 26 halb verfallenen Windmühlen, in denen dort früher große Mengen Gerste gemahlen wurden

Im Nordwesten der Insel Kea

Der Hafenort Korissia

Der kleine Hafenort Korissia wurde an der Stelle des antiken Korissos erbaut, noch heute sind die Überreste antiker Häuser zu sehen. In Korissia, das auch Livadi genannt wird, findet man neben Restaurants, Cafés und Bars, auch einige nette Unterkünfte sowie einen öffentlichen Parkplatz.

Die Kirche Agios Savvas

Einer der schönsten Plätze zum Sonnenuntergang mit einer herrlichen Aussicht auf die Bucht von Koressia, die Halbinsel mit ihrem Leuchtturm, sowie die Hafeneinfahrt mit ihren hübschen Booten.

Wusstet ihr übrigens, dass Agios Nikolaos der 1836 erbaute Leuchtturm der erste auf den Kykladen war und euch bei der Einfahrt in den Hafen begrüßt?

Die Halbinsel Agia Irini

Die Halbinsel Agia Irini liegt gegenüber des Fischerdorfes von Vourkari .Dort befindet sich neben der malerischen gleichnamigen Kapelle, die Archäologische Stätte Agia Irini von Kea, das verlassene Industriegebiet Kokka, einst einer der wichtigsten Standorte von Kokskohle, sowie der Leuchtturm von Kea.

Im Nordosten der Insel Kea

Das Kloster Panagia Kastriani – Παναγία Καστριανή

Das einsam gelegene Kloster im Nordostender Insel Kea kann mit dem Auto über eine asphaltierten Straße erreicht werden, oder auf einem Wanderweg von Ioulida (einfache Strecke ca. 7 km, zwei Stunden reine Gehzeit 😊). Die Legende besagt, dass um 1700 n.Chr., die Ikone der Jungfrau Maria auf einem Hügel an einer verlassenen Stelle von den Dorfbewohnern gefunden wurde, die daraufhin an dieser Stelle die Panagia Kastriani bauten. Heute befindet sich unter der Hauptkirche eine weitere kleine Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Das großzügige Gelände des Klosters ist sehr sauber und beherbergt einen hübschen Innenhof mit einem äußerst gepflegten und wunderschön angelegten Garten. Der Blick auf das Meer und die Panoramaaussicht ist grandios. Jedes Jahr am 15. August findet dort zu Ehren der Jungfrau Maria, ein großes Fest statt. Öffnungszeiten täglich von 7:30 bis 14 Uhr und dann wieder von 17 bis 20 Uhr.

Im Norden der Insel Kea

Eine Asphaltstraße an deren Straßenrändern zahllose Mandel- und Nussbäume, sowie Eichen stehen führt von Vourkári nach Otziás.

Agios Dimitrios

Die Kirche von Agios Dimitrios liegt an der Straße von Kastriani nach Ioulida und wer am 26. Oktober auf der Insel weilt, kann am großen Fest zum Gedenken des Heiligen teilnehmen

Habt ihr schon gewusst, das der griechische Vorname Dimitris von der Göttin Demeter stammt?

Otziás

Schöne, kreisrunde Badebucht an der Nordküste. Vielleicht das Beste, was Kea zum Baden zu bieten hat. Einige wenige Häuser, davor ein Strand mit weichem Sand und relativ viel Kies, teilweise von Tamarisken beschattet. In der Saison kann man Tretboote, Kanus und Surfbretter leihen, außerdem gibt es einige Tavernen, Privatzimmer und Apartments.

Kloster Episkopi – Chiesa Di Episkopi

Burgkloster im Hinterland von Kea, erbaut an der Stelle eines antiken Heiligtums und einer späteren byzantinischen Siedlung. Die heute erhaltene Befestigungsanlage und der Turm sind vermutlich Überreste der einstigen Siedlung. Von dem historischen Gebäude sind heute nur noch die Kirche, aus dem Jahr 1651, sowie einige Teile der Befestigungsanlage erhalten .

Im Inselinneren

Die kleinen Siedlungen Elleniká, Kató Meriá (mit großer Taverne), Stavroudáki und Chavoúna befinden sich im Inselinneren. Ab und zu gibt es ein Gehöft weit ab vom Weg, aber auch hier gibt es schöne Wanderwege und eine abwechslungsreiche Naturlandschaft.

Im Süden der Insel Kea

Das antike Karthaia

Das antike Karthaia, auch Karthea (griechisch: Κάρθαια) war einer der vier antiken Stadtstaaten auf der Insel Kea die im 6. und 5. Jahrhundert v.Chr. die Insel dominierten. Die archäologische Stätte mit den Tempeln des Apollo sowie der Athena und einem antiken Theater, ist inzwischen völlig verlassen, was vielleicht auch an der Schwierigkeit liegt, sie zu erreichen. Vom Dorf Stavroudaki aus führt ein etwa zweieinhalb Kilometer langer Weg (Nr. 6) bergab und endet am Ufer des Strandes von Karthea Poles. Für die mindestens zweistündige Hin- und Rückwanderung unbedingt genügend Wasser mitnehmen, denn man muss denselben Weg wieder bergauf zurückgehen! Belohnt wird man für die Anstrengung mit einer atemberaubenden Aussicht, einem einsamen Strand, sowie archäologischer Stätte mit Theater inklusive. 😊

Tipp: Einen Tag Zeit nehmen und frühmorgens starten, dabei Essen, ausreichend Getränke und unbedingt auch einen Sonnenschutz mitnehmen. Dann in den heißesten Stunden unterhalb der archäologischen Stätte am Strand ein wohlverdientes Bad nehmen, anschließend unter Bäumen im Schatten den Tag verbringen und am Nachmittag zurückwandern. Los geht’s!

Koundouros

Das kleine Dorf Koundouros liegt im Südwesten der Insel und ist nur rund 15 km von der Inselhauptstadt Ioulida entfernt. Besonders auffällig sind hier die hübschen Steinhäuser, die fast alle aus lokalem Stein gebaut und nicht gestrichen wurden, so dass sie sie weitgehend der Natur angepasst und aus weiter Entfernung fast nicht zu sehen sind. Charakteristisch für die Gegend sind auch die vielen weiß getünchten Windmühlen, die inzwischen fast alle als Wohnungen umgebaut, auf den Hügeln stehen.

Strände auf der Insel Kea

Fast 20 Strände sind entlang der Küste rund um die Insel Kea erreichbar. Manche sind touristisch gut erschlossen mit Lokalen und Strandbars, andere naturbelassen, sowie einsam und abgelegen, einige mit einer hübschen Strandpromenade und für die ganze Familie. Es ist sicher für jedermann der passende Strand dabei.

Flora und Fauna auf der Insel Kea

Türen auf der Insel Kea

Spezielles auf der Insel Kea

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Wir planen bereits unser nächstes Abenteuer…

aber vorerst ist hier der Beitrag leider zu Ende. Wie hat er euch gefallen? Vermisst ihr etwas? Was gefällt euch denn besonders gut?

Auf eure Kommentare sind wir gespannt!

Unser Buchtipp: Wer für den Urlaub einen Reiseführer sucht, dem empfehlen wir aus dem Michael Müller Verlag den Titel »Kykladen«. Der Autor des Buches, Eberhard Fohrer, ist seit über dreißig Jahren als hauptberuflicher Reisebuchautor tätig und veröffentlicht seine Reisebücher beim Michael Müller Verlag. Der Reiseführer ist im örtlichen Buchhandel erhältlich, bei Amazon sowie im Shop von Michael Müller, hier versandkostenfrei.

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2 Kommentare

  1. Johannes Liebert

    Eine schöne Beschreibung. Vielen Dank!

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