Dodekanes

Dodekanes ist der Name einer ehemaligen griechischen Präfektur, also einer Verwaltungsgliederung. Der Name kommt dabei ursprünglich aus der Antike. Dodekanes bedeutet „Zwölf Inseln“ (Δωδεκάνησος Dodekanisos, von altgriechisch δώδεκα dodeka, zwölf und νήσος nēsos‚ Insel). Welche Inseln in der Antike damit gemeint waren, ist jedoch nicht genau bekannt. Vermutlich nannte man aber eine Reihe von Inseln der Kykladen rund um Delos so.

In der Neuzeit verwendete man den alten Begriff zuerst wieder, als zwölf Inseln gegen die Abschaffung der Steuer- und Selbstverwaltungsprivilegien durch die damalige Regierung der Türken protestierten (nach 1908). 2012 wurde die Inselgruppe im Italienisch-Türkischen Krieg besetzt. Von 1915 bis 1943 gehörten die Inseln offiziell zu Italien.

Nach der Pariser Friedenskonferenz von 1946 wurde der Dodekanes von Italien an Griechenland abgetreten. Er bildete bis zur Verwaltungsreform 2010 eine von 51 Präfekturen des Landes. Bis 1997 war die Präfektur Dodekanes in die Provinzen Rhodos, Kos, Kalymnos und Karpathos unterteilt. Sitz der Verwaltung war dabei Rhodos.

Zur Präfektur Dodekanes gehörten fast alle Inseln der Südlichen Sporaden. Davon ausgenommen waren Samos, Ikakia und Fourni, die eine eigene Präfektur bildeten. Der Begriff »Südliche Sporaden« ist eine geografische Bezeichnung. Alle Inseln der südlichen Ägäis, die nicht zu den Kykladen gehören, bilden dabei die Inselgruppe der Südlichen Sporaden.

Die Inseln des Dodekanes liegen, mit Ausnahme von Kastellorizo, in der südöstlichen Ägäis zwischen Kreta im Südwesten und der kleinasiatischen Küste im Osten.

Die bewohnten Inseln der Inselgruppe sind (der Größe nach absteigend):

RhodosKarpathosKosKalymnos, Astypalea, KasosTilos, Symi, Leros, NisyrosPatmos, Chalki, Lipsi, Pserimos, Agathonisi, Kastellorizo, Arki, Telendos, Kinaros, sowie Marathi.

Mehr über die Inseln des Dodekanes könnt Ihr in unseren folgenden Beiträgen lesen:

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Welche Insel des Dodekanes ist die schönste?

Wir werden immer wieder mal gefragt, welche Insel denn die schönste sei. Die Frage kann man aber so einfach nicht beantworten, denn das kommt ganz darauf an, was ihr im Urlaub unternehmen möchtet.

Rhodos, Kos und Karpathos

Viele Urlauber möchten einfach nur Sonne, Sand und Meer. Dafür eignen sich die drei größten Inseln des Dodekanes, Rhodos, Kos und Karpathos am besten. Auf allen drei Inseln gibt es einen internationalen Flughafen, der von den Charterfluggesellschaften angeflogen wird. Die meisten Angebote für Pauschalreisen mit Direktflügen sind auf Rhodos und Kos zu finden.

Die breiteste Auswahl an verschiedenen Unterkünften gibt es auf Rhodos, der größten Insel des Dodekanes. Ob ihr in Rhodos-Stadt oder in den Urlaubsorten Faliraki oder Kiotari wohnen möchtet, müsst ihr selbst entscheiden, ebenso ob es eine kleine Pension, ein Appartement, oder ein großes All-inclusive-Hotel sein soll. Rhodos punktet außerdem mit seiner berühmten Welterbestätte, der historischen Altstadt von Rhodos-Stadt. Dazu kommt der malerische Ort Lindos, ebenfalls ein Ziel zahlreicher Tagesausflügler.

Wenn ihr schöne Sandstrände sucht, seid ihr auf der Insel Kos richtig. Zwischen Kos-Stadt und Mastichari an der Nordküste reiht sich ein Strand an den nächsten. Dazu kommen die windgeschützten Strände zwischen Kardamena und Kefalos. Durch die Inselhauptstadt führt ein Fahrradweg, etwas ganz Besonderes in Griechenland. Kos ist deutlich übersichtlicher als Rhodos, länger als eine Stunde benötigt man nicht für eine Fahrt von einem Ort zu einem anderen.

Die Insel Karpathos zählt immer noch als Geheimtipp. Trotz des internationalen Flughafens ist die Insel vom Massentourismus bisher relativ verschont geblieben. Große Hotelkomplexe sucht man dort vergeblich. Der Inselnorden ist dazu nur sehr schwach besiedelt. Karpathos eignet sich deshalb hervorragend für ausgedehnte Wanderungen durch die einsame Bergwelt der Dodekanes-Insel.

Die mittelgroßen Inseln

Kalymnos ist nicht nur bekannt als Insel der Schwammtaucher, sondern inzwischen ein Eldorado für viele Kletterer aus ganz Europa. Auf zahlreichen Routen aller Schwierigkeitsgrade könnt ihr dort die schroffen Kalksteinfelsen erklimmen. Interessant ist auch die quirlige Hafen- und Inselhauptstadt Pothia. In den schmalen Seitengassen erlebt ihr noch griechisches Inselfeeling pur. Kalymnos ist zudem das Ziel vieler Tagesausflügler, die von Kos aus die kleineren Nachbarinseln Kalymnos, Pserimos und Plati besuchen.

Die Insel Patmos ist das Ziel vieler Pilger. Auf der heiligen Insel soll der Apostel Johannes das Buch der Offenbarung geschrieben haben. Die immer noch bewohnten Klöster auf Patmos unterstreichen die religiöse Bedeutung der Insel.

Auch das Kloster Panormitis auf der Insel Symi ist ein wichtiger Wallfahrtsort für die orthodoxen Griechen. Das große abseits gelegene Kloster liegt an einer schönen Bucht mit einer eigenen Anlegestelle für die Fähren. Der Hauptort Symi besticht mit seiner Kulisse bunt bemalter Kapitänshäuser rund um den Hafen. Zahlreiche Restaurants und Geschäfte haben sich hier auf die Ausflügler eingestellt, die vor allem von Rhodos aus die Insel Symi besuchen.

Nisyros punktet mit seiner Entstehungsgeschichte. Die ganze Insel ist ein Vulkan! Das erkennt man erst, wenn man mit dem Flugzeug über die Insel fliegt oder vom Rand der Kaldera in die Kraterlandschaft blickt. Auch Nisyros ist vorwiegend das Ziel von Touristen, die einen Tagesausflug von Kos nach Nisyros unternehmen, um selbst auf dem dampfenden Kraterboden zu stehen.

Die kleinen Inseln

Alle anderen Inseln werden hauptsächlich von Individualreisenden besucht, die weniger die großen Sensationen suchen, sondern eher das ursprüngliche Inselleben. Hektik findet man auf den Inseln des Dodekanes nirgendwo, dafür Entschleunigung, viel Ruhe und Erholung pur. Erkunden könnt ihr die Inselgruppe am besten auf einer Rundreise mit den Fähren, die von einer Insel zur nächsten fahren.


Auch wenn die Präfektur Dodekanes nicht mehr existiert, wird der Name immer noch häufig verwendet. Die Reederei mit dem Name „Dodekanisos Seaways“ beispielsweise fährt jeden Tag mit ihren Fähren durch die südliche Ägäis. Sie hält dadurch die Erinnerung an den alten Namen Dodekanes wach.